WIENER LINIEN GmbH & Co KG, Prüfung der präliminierten Baukosten für die Errichtung der Autobusgarage in Wien 21,Leopoldau
Auf Grund des steigenden Bedarfes an geeigneten Abstellflächen entwickelte die
WIENER LINIEN GmbH & Co. KG ("WL") ein Projekt für die Errichtung einer
Betriebsgarage für rd. 200 Autobusse in Wien 21, Leopoldau. Begründet wurde das
Vorhaben auch damit, dass die dringend erforderliche Erweiterung der Autobus-Betriebsgarage
in Wien 2, Vorgartenstraße, auf Grund einer neuen Flächenwidmung nicht
mehr realisierbar war und daher ein Ersatzstandort geschaffen werden musste. Die WL
sah in der Umwidmung eine wirtschaftliche Abwertung ihres Betriebsareals und forderte
aus diesem Grund eine finanzielle Entschädigung durch die Stadt Wien. Diesem
Ansinnen konnte sich das Kontrollamt nicht anschließen.
Hinsichtlich des Garagenprojektes in Wien 21 war festzustellen, dass in den
Schätzungen des zu erwartenden Investitionsaufwandes wesentliche Kostenelemente
nicht erfasst worden waren. Das Kontrollamt ermittelte für das Vorhaben voraussichtliche
Gesamtnettoerrichtungskosten von rd. 37,28 Mio.EUR. Die WL erklärte dazu,
dass in ihrem Investitionsplan ein ausreichender Betrag von rd. 31,87 Mio.EUR
vorgesehen sei. Wie die Prüfung ergab, handelte es sich bei diesem Betrag jedoch um
eine vor rd. zehn Jahren erstellte Kostenschätzung für ein Garagenprojekt, das allerdings
nur die Kosten für die erste Ausbaustufe des Vorhabens umfasst hatte.
Das Kontrollamt wies weiters auf verschiedene Einsparungsmöglichkeiten vor allem in
konstruktiven Belangen hin. Insbesondere eröffneten sich durch eine allfällige Abänderung
der Dachkonstruktion der rd. 13.000 m² großen Abstellhalle, für die eine
überaus aufwändige Fundierung vorgesehen war, nicht unerhebliche Optimierungspotenziale.
Die WL sagte in ihrer Stellungnahme Überlegungen hinsichtlich einer Überarbeitung
des geplanten Vorhabens zu.
Im Rahmen der vorliegenden Prüfung wurden auch die Auswirkungen beleuchtet, die
eine im Prüfungszeitpunkt bereits im Entwurf vorliegende Verordnung der Europäischen
Union über die Liberalisierung des öffentlichen Autobusverkehrs auf das Garagenprojekt
der WL nehmen könnte.