Magistratsabteilung 7, Prüfung der Verwendung von Subventionsmitteln der Stadt Wien für die Generalsanierung des Wiener Konzerthauses
Die Wiener Konzerthausgesellschaft (WKHG) unterzog in den Jahren 1998 bis 2002
das Wiener Konzerthaus einer Generalsanierung. Sowohl der Bund als auch die Stadt
Wien stellten für dieses Projekt Subventionsmittel in der Höhe von insgesamt
25,44 Mio.EUR zur Verfügung. Mit den Generalplanerleistungen, der Projektsteuerung,
der begleitenden Kontrolle und der örtlichen Bauaufsicht betraute die WKHG
Konsulenten.
Der Generalsekretär der WKHG richtete im Oktober 2000 ein Ersuchen an das
Kontrollamt, die Gebarung der Generalsanierung zu prüfen und begründete dies damit,
dass es zu erheblichen Kostensteigerungen gekommen sei, über deren Ursachen
divergierende Meinungen bestünden.
Die Gründe lagen - wie die Prüfung ergab - im Wesentlichen in der mangelhaften
Befundung des Bauzustandes und der daraus resultierenden Fehleinschätzung des
Sanierungsumfanges, in diversen Projektänderungen und einer Fülle von notwendigen
zusätzlichen Maßnahmen im Verlauf der Projektabwicklung.
Das Kontrollamt erkannte weiters Mängel in der terminlichen sowie in der
organisatorischen Abwicklung und konstatierte Defizite in der Erfüllung der Aufgaben
der beauftragten Konsulenten. Eine Meinungsdifferenz zwischen dem Kontrollamt und
der WKHG ergab sich in Bezug auf die vertraglichen Grundlagen für die technische und
geschäftliche Oberleitung der Bauausführungsphase, die insbesondere darin begründet
war, dass die Determinierung des Leistungsumfanges einen breiten Auslegungsspielraum
zuließ.
Wie aus einem dem Kontrollamt übermittelten Schreiben der WKHG hervorgeht, war
bei Abschluss der Prüfung mit Sanierungskosten von rd. 39,97 Mio.EUR zu rechnen.
Die WKHG teilte in diesem Schreiben überdies mit, dass nach anfänglich
divergierenden Meinungen über Ausmaß und Ursachen der Kostensteigerung mit den
am Vorhaben beteiligten Konsulenten Einigung erzielt wurde und damit eine
gerichtliche Auseinandersetzung abgewendet werden konnte.
Wenngleich die Projektabwicklung von Problemen und erheblichen Mehrkosten begleitet
war, gelangte das Kontrollamt bei seiner Einschau letztlich zum Ergebnis, dass das
Wiener Konzerthaus mit den erwarteten Gesamtkosten von rd. 39,97 Mio.EUR einer
zeitgemäßen, funktionell sowie künstlerisch anspruchsvollen Sanierung zugeführt
wurde und - soweit dies die Prüfung ergab - die Subventionsmittel zweckmäßig verwendet
wurden.