WIEN ENERGIE GmbH, Prüfung des Finanzmitteleinsatzes für Beteiligungsaktivitäten im Ausland des WIEN ENERGIE-Konzerns
Der WIEN ENERGIE-Konzern erweiterte in den vergangenen Jahren seine Geschäftstätigkeiten ins Ausland, wobei er sich im Wesentlichen auf die sogenannten Central and
Eastern Europe-Länder konzentrierte. Zu diesem Zweck wurden einerseits bestehende
Gesellschaften erworben, andererseits wurden neue Gesellschaften gegründet. In den
überwiegenden Fällen befindet sich der Sitz dieser Gesellschaften im Ausland. Neben
tatsächlich realisierten Projekten gab es auch solche, die schlussendlich zwar nicht umgesetzt wurden, dennoch aber entsprechende Aufwendungen verursachten.
Der diesbezügliche Finanzmitteleinsatz für entsprechende Beteiligungsaktivitäten wurde
vom Kontrollamt einer Prüfung unterzogen. Die Einschau bezog sich lediglich auf die
Finanzmittelbereitstellungen der WIEN ENERGIE-Konzernunternehmen (WIENSTROM
GmbH und ENERGIECOMFORT Energie- und Gebäudemanagement GmbH) und nicht
auf die unmittelbaren Tätigkeiten der (Auslands-)Gesellschaften selbst.
Insgesamt war festzustellen, dass im WIEN ENERGIE-Konzern bis zum 30. Juni 2010
Zahlungen von rd. 97 Mio.EUR für Auslandsbeteiligungen und Auslandsaktivitäten
geleistet wurden. Davon entfiel der größte Teil auf zur Verfügung gestelltes Gesellschaftskapital für Anteile an Unternehmen im In- und Ausland, außerdem wurden Ausleihungen und Darlehen an Tochtergesellschaften gewährt. Weiters wurden Finanzmittel für Auslandsprojekte in der Entwicklungsphase sowie für nicht realisierte Projekte,
für externe Beratungsleistungen und für gezogene Bankgarantien bereitgestellt. Dabei
stellte das Kontrollamt fest, dass dem gesamten Finanzmitteleinsatz nur geringe
Rückflüsse gegenüberstehen. Eine konkrete Abschätzung des künftigen wirtschaftlichen Erfolges war noch nicht möglich. Weitere Feststellungen betrafen formale Mängel
hinsichtlich der Geschäftsordnungen für Aufsichtsrat und Geschäftsführung sowie Mängel in der Buchhaltung und der Rechnungslegung.
Insgesamt gelangte das Kontrollamt zur Auffassung, dass die Expansion ins Ausland
zwar Möglichkeiten für einen wirtschaftlichen Erfolg bietet, allerdings erhöhen die Rah
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