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Unternehmung Wiener Krankenanstaltenverbund, Bauwirtschaftliche Prüfung des Umbaues Pavillon Severin im Otto Wagner-Spital

Der Pavillon Severin im Sozialmedizinischen Zentrum Baumgartner Höhe - Otto Wagner-Spital wurde nach einer rd. zweijährigen Bauzeit in eine moderne Tuberkulose- und Infektionsstation umgestaltet und im März 2016 eröffnet. Um das vorgeschriebene Budget nicht zu überschreiten, entfiel die geplante Bronchoskopie im medizinischen Bereich. Ferner wurden die Sanierung der Fassade sowie die Wärmedämmung des Flachdaches über dem Obergeschoß nicht umgesetzt.

Die Übernahmen der Gewerke Gewichts- und Portalschlosser, Spengler sowie die Lüftungsanlage erfolgten im Oktober bzw. November 2015, allerdings wurden bis Ende Mai 2016 für oben erwähnte Leistungen keine Schlussrechnungen gelegt.

In den von der Generalplanerin erstellten Leistungsverzeichnissen, die für den Umbau notwendig waren, gelangten bis zu 62 % der ausgeschriebenen Positionen nicht zur Ausführung. Wesentliche Bauleistungen wurden darin nicht erfasst, weshalb sich diese letztlich in Zusatzangeboten der jeweiligen Professionisten wiederfanden. Auch waren während der Bauphase laufend Planänderungen notwendig.

Nicht nachvollziehbar war die Vorgehensweise der Behandlung von Zusatzangeboten. Während jene der Haustechnik behandelt wurden, blieben jene der Baugewerke offensichtlich unbearbeitet. Der Stadtrechnungshof Wien stellte bei den Schlussrechnungen der Projektsteuerung Fehlverrechnungen in der Höhe von rd. 9.100,-- EUR fest.

Teilrechnungen wurden bis zu neun Monate nach Rechnungslegung stichprobenweise durch die begleitende Kontrolle geprüft. Auffallend war, dass Hinweise über Fehlverrechnungen unberücksichtigt blieben. Einige Korrekturen wurden jedoch im Zuge der Anweisungen der Schlussrechnungen durch die Unternehmung Wiener Krankenanstaltenverbund behoben.

Bei den Einschauen in die Abrechnungsunterlagen diverser Professionisten waren Fehlverrechnungen unter anderem bei den Regiestunden oder nicht vertragsgemäßen Leistungen ersichtlich. Der Stadtrechnungshof Wien führte bei den Gewerken für die Baumeister-, Trockenbau- und Elektroarbeiten Reihungssturzanalysen durch. Dabei zeigte sich, dass bei der richtigen Wahl der auszuschreibenden Menge allein bei diesen Gewerken rd. 34.600,-- EUR eingespart hätten werden können.

Ferner zeigte die Einschau, dass bei den Gewerken Baumeister, Trockenbau, Boden-, Fliesenleger, Maler und Anstreicher, Tischler, Tischlerarbeiten für Kunststofffenster, Heizung- und Sanitär- bzw. Elektroinstallationsarbeiten in Summe 31 Zusatzangebote in der Höhe von rd. 404.700,-- EUR gelegt wurden. Diese Angebote unterlagen keinem Preiswettbewerb. Auch wurden 89 Regierechnungen in der Höhe von rd. 272.900,-- EUR bezahlt.

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