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MA 34, Bauwirtschaftliche Prüfung der Errichtung des Kindergartens in Wien 22, Schukowitzgasse

Der mit dem Holzbaupreis "wienwood 15" ausgezeichnete Kindergarten im 22. Wiener Gemeindebezirk, Schukowitzgasse, wurde im Oktober 2010 eröffnet. Diese in Passivhausbauweise errichtete Kinderbetreuungseinrichtung umfasst im Erdgeschoß zwei Kleinkindergruppen mit direkter Ausgangsmöglichkeit in den Garten und vier weitere Gruppenräume im Obergeschoß, die als Hortgruppen konzipiert sind. Der Kindergarten vermittelte optisch einen sehr guten Gesamteindruck, auch aufgrund der freien Einteilung von Spielflächen und Kreativbereichen.

Bei der im November 2009 stattgefundenen Wirtschaftlichkeitsbesprechung wurden die Gesamtkosten für den Neubau des Kindergartens mit 4.420.000,-- EUR geschätzt und freigegeben. Der Baubeginn war mit März 2010 und das voraussichtliche Bauende mit September 2010 terminisiert. Um den steigenden Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen im Stadterweiterungsgebiet Breitenlee abdecken zu können, war der Inbetriebnahmetermin seitens der Magistratsabteilung 10 mit 15. Oktober 2010 festgelegt worden.

Der Leistungsumfang der seitens der Magistratsabteilung 19 beauftragten Generalplanerin beinhaltete neben dem Entwurf des Kindergartens unter anderem auch die Erstellung von Leistungsverzeichnissen. Um den strikten Inbetriebnahmetermin seitens der Magistratsabteilung 10 einhalten zu können, sah sich die Magistratsabteilung 34 veranlasst, in Kooperation mit der Generalplanerin die Bauleistungen als Generalunternehmerleistungen auszuschreiben. Auch blieb sowohl der Generalplanerin für die Erstellung des Leistungsverzeichnisses als auch der Magistratsabteilung 34 nur eine kurze Zeitspanne für die Überprüfung des Leistungsverzeichnisses auf seine Richtigkeit und Vollständigkeit. Es war festzustellen, dass das Leistungsverzeichnis über die Generalunternehmerleistungen Mängel aufwies. Es kam zu teilweisen Massenänderungen der ausgeführten Leistungen, ausgeschriebene Positionen entfielen und 39 Zusatzangebote wurden in der Höhe von rd. 667.900,-- EUR abgerechnet.

Festgestellt wurde allerdings, dass der am Stahlträger angebrachte funktionslose Kabelkanal, speziell im Bereich des rechtsufrigen Auflagers, augenscheinlich stark durchgerostet war und nach Ansicht des Stadtrechnungshofes Wien ehestens entfernt werden müsste. Die Generalunternehmerin beauftragte ihrerseits rd. 86% der Gesamtleistungen an Subunternehmende und hiefür fiel ein Fremdleistungszuschlag von insgesamt rd. 436.000,-- EUR an. Die Generalunternehmerleistung betrug rd. 3.702.900,-- EUR, die Gesamtkosten beliefen sich auf rd. 4.226.400,-- EUR. Das Projekt wurde im Kosten- und Terminrahmen abgewickelt.

Die Prüfung des Stadtrechnungshofes Wien ergab, dass die Projektverantwortlichen der Magistratsabteilung 34 mit hohem persönlichen Einsatz sicherstellten, dass der Neubau des Kindergartens innerhalb von nur sechs Monaten unter Einhaltung der Kosten und des Termins abgewickelt werden konnte.

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