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MA 20, Energiedatenmanagement von Objekten der Stadt Wien

Im Jahr 2006 beschloss der Wiener Gemeinderat das Städtische EnergieeffizienzProgramm - SEP. Es enthielt die strategische Ausrichtung, die Leitlinien und zahlreiche Maßnahmen für die verbraucherseitige Energiepolitik der Stadt Wien bis zum Jahr 2015. Einige Maßnahmen des Städtischen Energieeffizienz-Programms betrafen den Magistrat der Stadt Wien selbst. Mit der Maßnahme "Verbesserung der Energieeffizienz im öffentlichen Bereich durch Energiemanagement und kostentransparente Bewirtschaftung" wurde der Aufbau eines zentralen Energiedatenmanagements für alle Objekte im Eigentum der Stadt Wien definiert. Darüber hinaus sollte die Einführung einer verpflichtenden Energieabrechnung auf Objektebene stattfinden.


Der Stadtrechnungshof Wien unterzog das Energiedatenmanagement einer Prüfung. Dabei betrachtete der Stadtrechnungshof Wien in welcher Form und zeitlichen Frequenz die Magistratsabteilung 20 Energiedaten der Gebäude verwaltenden Magistratsabteilungen einholte sowie die Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten prüfte.


Für die Erstellung der Energiebilanz des Magistrats der Stadt Wien griff die Magistratsabteilung 20 auf Daten, welche von den Gebäude verwaltenden Magistratsabteilungen erfasst wurden, zurück. Die Magistratsabteilung 20 setzte in der Vergangenheit Initiativen, um eine vollständige Aufstellung aller vom Magistrat der Stadt Wien genutzten Objekte zu erhalten. Im Zuge der Prüfung fiel auf, dass der Magistratsabteilung 20 dennoch keine aktuelle Aufstellung aller Objekte vorlag, wodurch eine wichtige Basis für das Energiedatenmanagement fehlte. Auch betreffend Energieverbrauchsdaten griff die Magistratsabteilung 20 auf Daten zurück, die von den Magistratsabteilungen erfasst und übermittelt wurden. Diese lagen nicht durchgängig auf Objektebene vor. Stichproben zeigten, dass die Energiebilanz stellenweise Lücken aufwies. Auch die Gegenüberstellung der Energieausgaben zu den Energieverbräuchen je Magistratsabteilung wies auf Lücken in der Meldung der Energieverbräuche an die Magistratsabteilung 20 hin.


Die Magistratsabteilung 20 sollte erwirken, dass künftig die Gebäude verwaltenden Magistratsabteilungen Angaben zu Energieverbräuchen durchgehend auf Objektebene übermitteln. Diese Angaben wären von der Magistratsabteilung 20 routinemäßig stichprobenartig auf deren Richtigkeit zu überprüfen. Darüber hinaus wären sowohl ein Kapitel zum Energieverbrauch des Magistrats der Stadt Wien in Energie!voraus - Energiebericht der Stadt Wien, welcher den Energieverbrauch der Stadt zum Inhalt hat, zu erstellen, als auch der abteilungsinterne Energiedatenbericht mit Daten zum Energieverbrauch des Magistrats der Stadt Wien für den magistratsinternen Gebrauch weiterzuentwickeln.


Der Stadtrechnungshof Wien begrüßte die von der Magistratsabteilung 20 im Rahmen des SEP initiierten Maßnahmen, die zu Kosten- und Ressourceneinsparungen führten. Beispielsweise hatte die Identifizierung von "fernwärmeauffälligen" Objekten zu Energiekosteneinsparungen von geschätzten rd. 135.000,-- EUR pro Jahr beigetragen.


Durch die vorliegende Prüfung konnten Verbesserungsmöglichkeiten im Energiedatenmanagement aufgezeigt werden. Durch Umsetzung der angesprochenen Empfehlungen sollte es künftig möglich sein, eine umfassende Kenntnis über die Energieverbräuche auf Objektebene im Magistrat der Stadt Wien zu erlangen. Damit könnten eine vollständige Energiebilanz erstellt und weitere Einsparungspotenziale detektiert werden.

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